Lyrik & Musik

HANNAH SCHASSNER & GÄSTE – Zwischen den Zeilen


WORTE WEST: Literatur in der Milchsackfabrik

Juli Xiang und Hannah Schassner gehen gemeinsam Zwischen die Zeilen. Sie lesen aus und sprechen über ihre Texte - Spoiler: noch nicht fertig – (to be)

Hannah Schassner ist freischaffende Theatermacherin und schreibt gerne. Aktuell versucht sie sich an einem Roman, der hoffentlich auch fertig wird. Anders als die vielen anderen, die sie bereits geschrieben hat, die aber in irgendwelchen digitalen oder analogen Schubladen oder Kisten im Keller liegen. Der Krimi von der emanzipierten Kommissarin zu Pferde, den sie vor zehn Jahren begann, ist leider nichts geworden. Beim Wiederlesen vor drei Wochen hat sie festgestellt, dass sie keine Ahnung von Ermittlungen hat. Oder von Pferden. Deswegen schreibt sie jetzt eine Geschichte, die sie kennt: die Geschichte derer, die kreisen. Über einhundert Jahre begleitet ihr Romanvorhaben ZWISCHEN DEN ZEILEN einen Stein, ein Haus und die Menschen, die ein- und ausgehen. Und Zwischen den Zeilen lässt sich die Zeit Zeit. Über dieses Schreibprojekt spricht sie mit Juli Xiang.

Als gebürtige Chinesin kam Juli Xiang mit zwanzig nach Deutschland und studierte irgendwas mit Mathematik. Neun Jahre später zog sie in Iran, um Persisch zu lernen. Anderthalb Jahre blieb sie. Gelacht und geweint hat sie. Verstummt vor Schmerzen war sie. Schmerzen, die ihr gehören und nicht gehören. Jetzt schreibt sie darüber: eine autobiografische Erzählung über ihr Entdecken der Parallelen zwischen Kulturen und Gesellschaften – China / Iran, über ihr Nachdenken über Ähnlichkeiten der Erfahrungen des Fremdseins und des In-der-Fremde-Seins – Deutschland / Iran, und über das Gefühl, überall fremd und in der Fremde zu sein, wie ihr (nur von ihr ernannter) Seelenverwandter Heinrich Heine einmal formulierte. Über dieses Schreibprojekt spricht sie mit Hannah Schassner.
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Eine Veranstaltung im Rahmen von WORTE WEST - Literatur in der Milchsackfabrik.

Gefördert vom Deutschen Literaturfonds mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von Neustart Kultur.
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Es scheint, als hätte das Wort anscheinend zwei verschiedene Plurale: Wörter und Worte. Beide mit völlig unterschiedlicher Bedeutung.: Wörter bestehen aus Buchstaben, Worte bestehen aus Gedanken. Deswegen sprechen wir ja auch von Wörterbüchern, geben Ehrenworte und Stichwörter und legen Worte, aber mit Sicherheit keine Wörter auf eine Goldwaage.

Jetzt. Also. Worte West. An einem Ort, der nicht nur aus einzelnen Örtern besteht, sondern vielmehr in seinem postindustriellen Charme als Gesamtes ein Kulturzentrum im wilden Frankfurter Westen abbildet: Der Milchsackfabrik. Die im Übrigen auch keine Milchsäcke produziert hat, sondern Farben. Und die Vielfalt der Farbpalette nehmen wir wort...wörtlich. Soviele Möglichkeitsräume das Milchsackgelände bereit hält, Theater, Club, Atelier, Studio,
Ausstellungsraum, soviele Möglichkeiten bietet Literatur, sich auszudrücken.

Im Rahmen des Worte West - Festivals laden wir vom 10. bis zum 14. Mai eine Reihe namhafter Autor:innen ein, in Lesungen, Vorträgen und Schreibworkshops ihr literarisches Werk vorzustellen und in einen multiperspektivischen Dialog mit allen Teilnehmer:innen zu treten.