Landungsbrücken Frankfurt

MEPHISTO


Der Künstler. Die Kunst. Die Karriere.

REGIE Linus Koenig
MIT Julian König und anderen
FOTOSNiko Neuwirth
MUSIK Thomas Buchenauer

Die FAZ findet, dass "Julian König einfach großartig spielt" und dass es zu den Landungsbrücken passt, "sich durchaus auch drastisch nach Selbstbild und Kritik zu fragen. Und uns auch."

Das Strandgut schreibt vom "brillanten" Julian König, der ein "bekannt großartiger Virtuose" sei und kommentiert: "so wird aus dem Nabel des Mephisto der von uns allen. Keine weiteren Fragen. Grund genug, den Landungsbrücken gut zu bleiben".

Eine "gut durchdachte, fabelhaft ausgeführte", "klug aufgefädelte Zitat-Abfolge", sieht die Frankfurter Rundschau und schliesst: "Blöd, so einen Abend zu verpassen. Und verstünde man nur Chinesisch, könnte man König und Sarkohi beim Tanzen zugucken, und der Besuch hätte sich schon gelohnt."

Die Frankfurter Neue Presse resümiert: "Da wird’s ganz still im Theater. Und das 90-minütige Wehklagen über die Zumutungen des missverstandenen Künstlers, verblasst dagegen. Wer wirklich aufsteht gegen Unrecht, der bekommt Probleme, die sich ein Mephisto nur schwer vorstellen kann. Auch Julian König steht jetzt da, mit offenem Mund. Zu Recht großer Jubel für einen vielschichtigen, raffinierten Theaterabend."

Das Frizz-Magazin fand das Ganze schlicht "beindruckend".
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 "Was wollt Ihr von mir? Ich bin doch nur ein Schauspieler?" lässt Klaus Mann den wenig subtil als Hendrik Höfgen verschleierten Gustaf Gründgens am Ende seines „Mephisto“ fragen, nachdem der genialische Schauspieler am zweifelnden, zaudernden Hamlet scheitert.

Nicht nur für Klaus Mann ist Gründgens als Typ, als Charaktermaske eines ruchlos brillanten, zynisch rücksichtslosen Karrieristen ein Symbol für künstlerisches Mitläufertum. Ins kollektive bundesdeutsche Gedächtnis ist Gründgens ironischerweise - oder auch nicht - als Mephistopheles eingebrannt, der den Faust in Versuchung führt, seine Seele an den Teufel zu verkaufen. Ein Mann, der in der Weimarer Republik den Salonkommunisten gibt, den Vorzeigekünstler für die Nazis und in der Bundesrepublik auch immer schön weiter funktioniert. Ein Opportunist vor dem Herrn, der seine Karriere über Prinzipien und seine Kunst in den Dienst des Meistbietenden stellt. Nichts ist alternativlos. Es gibt es jede Menge Künstler, die sich anders verhalten haben. Die nicht mitgemacht haben. Die in die äußere oder innere Emigration gingen, die im KZ landeten oder sich zumindest nicht mit Goebbels haben fotografieren haben lassen.

„Aus heutiger Sicht“ gab’s damals aber nicht. Wer sind wir denn eigentlich, uns über den Typ Gründgens moralisch zu erheben. Sind wir nicht eigentlich im Hier und Jetzt genauso, und das, obwohl die AfD ihre kruden Vorstellungen von Kultur noch gar nicht in die Tat umsetzen konnte. Die Unverschämtheiten des Theaterbetriebes, ob in der freien Szene oder im Staatstheater, nehmen wir doch auch einfach hin. Wenn ich‘s nicht zu den Konditionen spiele, tut‘s ein anderer, und sei‘s der Praktikant, deswegen spiel ich mit und sage nichts. Das ist nicht politisch, das ist einfach so.

Und wir müssen auch noch nicht mal Künstler sein, um Opportunisten, Mitläufer, Angepasste zu sein. Aber nur uns Künstlern gesteht man die Möglichkeit zu, eineinhalb Stunden über die Zumutungen der eigenen beruflichen Existenz zu jammern und dafür auch noch Eintritt zu verlangen. Der Krankenschwester, der Müllmann oder der Taxifahrer bekommen dazu keine Gelegenheit. Und wenn, wer will das denn sehen?

Julian König spielt einen Schauspieler, dessen fiktive Biographie aus Versatzstücken anderer zusammengesetzt ist, die sich auf dem eigenen Weg zwischen Idealismus und Pragmatismus, zwischen Freiheit und Opportunismus verloren haben.

2017 ist das Jahr, in dem Landungsbrücken Frankfurt nicht nur den Hauptpreis der Hessischen Theatertage erhalten haben, sondern auch die Fördersumme verdoppelt bekommen. Deshalb stellt Linus Koenigs Mephisto die Frage, inwieweit sich ein Künstler, ein Theatermacher, ein Schauspieler eigentlich prostituieren muss, um in seinem Beruf, in seiner Berufung, in seiner Kunst zu überleben. Denn von Freiheit kann man seine Miete nicht zahlen.

Für alle Veranstaltungen an den Landungsbrücken Frankfurt gilt:

I - 1 von 3 G:

1) Getestet: zertifizierter negativer Test, nicht älter als 24 Stunden oder Test vor Ort*

2) Geimpft: „Durchgeimpft“ plus 15 Tage

3) Genesen: offizielles Genesenendokument, nicht älter als sechs Monate

Es besteht die Möglichkeit, sich mit einem selbst mitgebrachten Schnelltest vor Ort zu testen oder einen Test zum Selbstkostenpreis hier zu erwerben und durchzuführen. Unser geschultes (kein Witz!) Personal wird hierbei unterstützend zur Seite stehen. Dieses Angebot gilt jeweils 60-45 min VOR Vorstellungsbeginn – wer also einen Test braucht, kommt bei z. B. Veranstaltungsbeginn um 20 Uhr zwischen 19 und 19.15 Uhr. Die Kasse öffnet eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn.

Bitte darüber hinaus zusätzlich ein Lichtbildausweis (Perso etc.) mitführen!

II - Ihr registriert euch hier vor Ort, am besten über die LUCA-App. Bitte ladet sie euch vorher runter, dann geht’s schneller. Wer dies nicht will oder darf, kann einen Kontaktnachverfolgungszettel hier ausfüllen.

III - Für das reguläre Landungsbrücken Programm bestuhlen wir nach dem Prinzip des sogenannten „doppelten Schachbretts“, also jeweils zwei Plätze, dann zwei Plätze frei. Und die Reihe davor oder dahinter auf Lücke.

IV Maskentragen bitte auf allen Laufwegen, am Platz darf sie abgenommen werden.

"Jede Person ist angehalten, sich so zu verhalten, dass sie sich und andere keinen vermeidbaren Infektionsgefahren aussetzt. Bei persönlichen Begegnungen, insbesondere mit Menschen, für die bei einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besteht, ist besondere Vorsicht walten zu lassen.“