Kunst in der Alten Schmelze

Bustin‘ Apart at the Seams


Austellung von James Sturkey und Marcel Friedrich Weber

- Eröffnung, Donnerstag, 06. Juli 2023 19h00
- Laufzeit bis Sonntag. 16. Juli 2023
- Öffnungszeiten, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag, von 16h00 bis 19h00

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Marcel Friedrich Weber schafft in seinen Werken skulpturale Bilderfindungen aus einer Vielfalt von Materialien, wie Stoffen, Gips, Beton und Artefakten aus dem Bauwesen. Er kreiert Abformungen in Gips und Beton, indem er sie mittels selbstgenähter Stoffhüllen bedeckt, wodurch abstrakte Formen mit feinen, glatten Oberflächen entstehen, die im Kontrast zur Schwere des Materials stehen. Er lässt massive Massen fließen und gibt Anlass zur Reflexion über das Material. Mit seinen Formen reagiert er auf seine Umwelt und schafft so eine einzigartige künstlerische Erfahrung. Dabei thematisiert er die Oberflächen und setzt Feingefühl, Haptik und Materialien ein, um den Kontrast zwischen Fließendem und Festem zu betonen. Dieser Antagonismus zwischen fließender und fester Stofflichkeit wird von ihm in poetischen Narrativen verdichtet. Seine Arbeiten ziehen die Betrachter:innen an und lassen sie in Details versinken. Seine Arbeiten stehen im klaren Kontrast zur Schwere und zum Volumen der Räumlichkeiten der alten Industriehallte „Alte Schmelze“. Er nutzt die spezifischen Charakteristika des Materials und gibt ihnen in den rauen Räumlichkeiten ihren Raum. 

Die Arbeiten von James Sturkey beruhen ebenfalls auf Forschungen und Erfahrungen von Oberflächen und Materialien. Obwohl seine Themen auf den ersten Blick banal erscheinen mögen, bilden sie auf der Idee eines phantasmatischen Potentials auf. Dadurch fühlen sich die Betrachter:innen seiner Arbeiten sowohl einerseits vertraut als auch gleichzeitig entfremdet, da er Artefakte des täglichen Lebens in den Fokus rückt. 

Der Titel der Ausstellung Bustin‘ Apart at the Seams (dt.: aus allen Nähten platzen) spielt auf den Überdruss, die Fülle an und auch auf das körperliche Sich-Gehen-Lassen, in Verbindung mit der Fetischisierung und Destruktion von Objekten, Körpern und Materialien. Gleichzeitig verweist Bustin‘ Apart at the Seams auf den Raum der Alten Schmelze, der einst aus allen Nähten platze und nach einer Zeit des Leerstandes nun wieder bespielt wird. Darüber hinaus spielt der Titel auch auf die Ästhetik maroder Bausubstanz an.

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Eintritt frei