Eine Produktion der Ankunftshalle T e.V. in Kooperation mit den Landungsbrücken Frankfurt
Schauspiel: Anuschka Wojciechowski, Christopher Gosch, Gregor Grewers, Jan Heißler, Karla Alpers, Linn Mann, Matthias Kraut, Patrick Stier, Simon Höra
Kostüme & Choreographie: Linn Mann
Regie- & Produktionsassistenz: Gregor Grewers, Patrick Stier
Regie: Jan Dittgen
Stück und Autor: Süffisante Kapitalismuskritik, platziert in einem Umfeld, welches die „heile Welt“ nicht besser symbolisieren könnte: Revolution im Kurbad!
Mit viel Wortwitz und sprachlicher Schärfe zeichnet der österreichische Autor und Bachmann-Preisträger Ferdinand Schmalz ein Bild unserer Gesellschaft, die sprichwörtlich im Überfluss badet, und in der dennoch alles und jeder auf Verbesserung, Optimierung und Leistung ausgerichtet ist.
Nur der Verlust des eigenen Status Quo muss dabei in jedem Fall verhindert werden – notfalls mit Gewalt!
Ferdinand Schmalz zählt derzeit zu den gefragtesten und meistgespielten Autoren auf deutschsprachigen Bühnen. Mit „Mein Lieblingstier heißt Winter“ stand er 2021 auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis, die gleichnamige Stückbearbeitung läuft u.a. seit 2023 erfolgreich am Schauspiel Frankfurt.
Der thermale Widerstand wurde 2016 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt.
Aufführungsrechte: S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
_
Die Inszenierung:
Ein einfach und aus mobilen Elementen gestaltetes Bühnenbild lässt die Szenerie klar erkennen: Um den zentralen Pool, dargestellt durch ein Rechteck aus blauem Licht, verweilen die Thermenbesucher auf ihren „Startblöcken“ unter fachkundiger Aufsicht des Bademeisters. Während die Kurgäste sich nur an den Farben ihrer Badekappen und ihrer Pool-Nudeln unterscheiden, wird bei den Mitarbeitern der Therme auch Rang und Funktion durch farbliche Accessoires erkennbar – und beispielsweise sauber zwischen privaten und Dienst-Badelatschen unterschieden.
Die Kurgäste werden stellvertretend für den privilegierten Teil unserer Gesellschaft gezeichnet: Mit reichlich Parallelität und Synchronizität im Spiel, die gleich zu Beginn der Inszenierung sehr bewusst und sehr performativ an eine Synchronschwimm-Gruppe erinnert. Darüber hinaus verdeutlicht eine wechselnde Verteilung der Rollen auf insgesamt 4 Schauspieler/innen deren Austauschbarkeit.
Die übrigen Charaktere sind im Gegensatz dazu deutlich individueller und mit großem Bewusstsein für Situationskomik gezeichnet. Parallelen zu Loriot’s „Herren im Bad“ sind dabei durchaus erwünscht. Heiß her geht es dabei allerdings nicht nur im Schwitzbad, sondern mitunter auch auf der Massageliege.
Die Produktion "Der thermale Widerstand" entstand in Kooperation der Ankunftshalle T mit den Landungsbrücken Frankfurt.
_
Das Ensemble:
Die Ankunftshalle T konnte sich durch ihre Produktionen der vergangenen Jahre als junges Theaterensemble für zeitgenössische deutsche DramaƟk in Frankfurt etablieren. In den vergangenen Jahren wurden bereits zahlreiche Stücke namhafter deutscher Autoren auf die Bühne gebracht, die in Frankfurt u.a. in sankt peter, im Mousonturm, im Kellertheater, im Galli Theater sowie in den Landungsbrücken zu sehen waren:
- Vorher / Nachher (Roland Schimmelpfennig; 2013)
- Rausch (Falk Richter; 2016)
- Freie Sicht (Marius von Mayenburg; 2018)
- Ich Tasche von Felicia Zeller (2019)
- Good Morning, Boys and Girls (Juli Zeh; 2020)
- Die arabische Nacht (Roland Schimmelpfennig; 2021-22)
- Europa verteidigen (Konstantin Küspert; 2022-23)
- Willkommen (Lutz Hübner & Sarah Nemitz; 2022-23)
Durch die 2021 erfolgte Gründung des Vereins Ankunftshalle T e.V. mit aktuell über 20 Mitgliedern wurde die Arbeit des Ensembles in eine feste Organisationsform überführt und wird durch die
Vereinsaktivitäten zielgerichtet unterstützt und begleitet.
Dadurch ist das Ensemble in der Lage, zwei Produktionen parallel zu erarbeiten: 'Der thermale Widerstand' von Ferdinand Schmalz und 'Hauptsache Arbeit' von Sibylle Berg, beide in Kooperation mit den Landungsbrücken Frankfurt.
Der Verein Ankunftshalle T e.V. wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie das Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main.
Die Produktion „Der thermale Widerstand“ wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main.