Es ist der 2. August 2018, gegen mittags. Im 1. Frankfurter Polizeirevier setzt sich eine Person an einen Computer im Wachraum, öffnet eines der polizeilichen Auskunftssysteme und tippt in das Suchfeld einen Namen ein. 90 Minuten später geht bei einer Frankfurter Rechtsanwältin ein Drohschreiben ein, unterzeichnet mit den Worten „NSU 2.0“. Es wird das erste Drohschreiben von vielen sein, die sich gegen Politiker*innen, Jurist*innen, Journalist*innen und Künstler*innen richten – viele von ihnen Frauen oder migrantisch gelesene Personen. Welche inneren Verunsicherungen lösen diese menschenverachtenden Worte aus? Werden den Worten Taten folgen? Handelt es sich um einen Angriff auf die Demokratie? Mithilfe von Prozessmitschriften sowie Interviews mit Betroffenen und Expert*innen, versammelt das Team um Marie Schwesinger („Werwolfkommandos“) Fakten, Fragen, Querverbindungen und lose Enden rund um den Themenkomplex NSU 2.0. Wo sind wir sicher, wenn die die Bedrohung aus dem Inneren des Systems kommt?
Konzept, Regie, Text: Marie Schwesinger
Konzept, Bühne & Kostüm: Thea Hoffmann-Axthelm
Musik: Louisa Beck
Dramaturgie: Jenny Flügge
Produktionsleitung: Dörthe Krohn
Fotos: Christian Schuller
Mit: Andreas Jahncke, Sam Michelson und Nora Solcher
Gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
INHALTSHINWEIS:
Das Stück enthält Zitate aus NSU-2.0 Drohschreiben sowie aus Chatnachrichten, die eine brutale, menschenverachtende Sprache haben und u. a. rassistisch und antisemitisch sind.
NEUROSENSORISCHE HINWEISE:
Stroboskop