Landungsbrücken Frankfurt

PTSD ZWANZIG


Erinnerungssplitter zum Reintreten.

„Ich habe im Leben eine einzige Entscheidung getroffen, Ein Telefonat. Der Rest hat sich immer irgendwie ergeben.“

Es ist eine Geschichte, an die man sich erinnert. Nicht nur einmal, sondern unaufhörlich, wie besessen. Jedes Mal ein bisschen anders erzählt. Details werden hinzugefügt oder weggelassen. Eine Geschichte über Sehnsucht, über Aufbruch, über Versuche, über das Scheitern. Egal. Über wieder versuchen, wieder scheitern, besser scheitern. Über das Wege finden zum erinnern und zum vergessen. Dazu Geschichten von vielen verschiedenen anderen Menschen, die alle auf eine ganz bestimmte Weise miteinander verknüpft sind. Die Menschen und die Geschichten. Schnappschüsse, große und kleine. Und Sehnsucht. Erinnerungssplitter aus Träumen, Traumata, Aufbrüchen, Abbrüchen, Liebe, Trennung, Hoffnung, Verzweiflung, ergriffenen und verpassten Gelegenheiten. Splitter, die zusammengefügt ein Mosaik ergeben. Eine Projektionsfläche. Ein Bild. Einen Ort. Einen sicheren Hafen.

Auf der Suche nach der Geborgenheit einer Vergangenheit, die es niemals gab, außer in unserer trügerischen Erinnerung ist PTSD 20 ein Parforceritt durch die letzten 20 Jahre der eigenen und fremden Erinnerung und dem Raum dazwischen. In einer simplen kleinen Performanceanordnung wird untersucht, wie Sprache, Erinnerung, Vergessen sich entwickeln, um Erlebnisse zu erhalten oder auszuradieren und vor allem, wie Menschen damit umgehen. Und welche Geschichten sie sich dabei, darüber und damit erzählen, wenn es passiert.

Der Anlass ist nicht ganz zufällig gewählt. Nur keine Feier des Vergangenen. Wir feiern nicht das, was wir mal gemacht haben oder von dem wir in der Rückschau glauben, es wäre gut, relevant, wichtig, richtig, mit Haltung, mit Humor, spannend, extrem, kontrovers, versichernd, verunsichernd, laut, leise, vielfältig, divers
gewesen und habe Sinn gemacht und gehabt. Denn das sind Erinnerungen, die mit der Zeit verblassen. Wir feiern das, was wir machen. Und die Menschen, die es gemacht haben, machen und werden.

VON UND MIT:
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