DIE LANGE NACHT DER LANDUNGSBRÜCKEN - 17 Jahre Landungsbrücken Frankfurt

17 Jahre Aushalten, Durchhalten, Standhalten. Für Theater reichts. Das an sich ist kein Grund zum Feiern. Ein Grund zum Feiern ist das, was wir immer noch und immer wieder machen. Und weil man über Theater weniger reden, als sich dem einfach aussetzen sollte, gibt es deswegen am 06.11.2021 die lange Nacht der Landungsbrücken Frankfurt.

Darauf möchten wir aufmerksam machen und dazu möchten wir einladen. 

Drei Inszenierungen hintereinander, die zwar völlig unabhängig voneinander entstanden sind, aber doch einen ganz guten Einblick in das bieten, was wir tun wollen, was wir tun und was wir sind. Eine Plattform für modernes klassisches Sprechtheater.

Den Auftakt macht "MEPHISTO - Der Künstler. Die Kunst. Die Karriere." Eine Inszenierung aus dem Jahr 2017, frei nach Klaus Mann, in der ein Schauspieler (Julian W. Koenig) anhand von Versatzstücken der Biografien Anderer seiner eigenen Zerissenheit als Künstler zwischen Idealismus und Pragmatismus nachspürt. Und statt "Was darf man denn eigentlich noch?" zu jammern, sich selbst und uns alle "Was will ich denn eigentlich?" fragt.

Als Hauptgang gibt es die aktuelle Inszenierung der Landungsbrücken Frankfurt, die im Rahmen der 20.21 KANE innen-Werkschau entstanden ist: ZERBOMBT von Sarah Kane. Lachen, wenn's nicht zum Weinen reicht. In einem flackerndem Popkulturpotpourri weren völlig unterschiedliche Ästhetiken, Bildformate, Bildschärfen, Erzählweisen, Sprechweisen, Spielweisen auf- und ineinander losgelassen. Und alle liebgewonnenen Erwartungen an einen ordentlichen und anständigen Theaterabend als ultimative Liebeserklärung ans Theater ... zerbombt. Eskapismus als Tor zur Welt.

Zum preisgekrönten Abschluss gibt es dann den Dauerbrenner "HASS-La Haine", der, basierend auf Mathieu Kassovitz' Kultfilm, seit 2016 die Frage danach, ob Theatermacher:innen eigentlich die besseren Menschen sind, mit einem gepflegten "Das Wichtigste ist nicht der Fall, sondern die Landung" beantwortet.